Analyse der Kurzgeschichte
In dem Text „Streuselschnecke“ von Julia Franck, geht es um ein junges Mädchen, das ihren
Vater kennenlernt, den sie lange Zeit nicht gekannt hat und ihn auf tragischem Weg wieder
verliert.
Ein vierzehn jähriges Mädchen, die seit ihrer Geburt ihr Vater nicht kennt, bekommt einen
Anruf von ihrem Vater. Sie verabreden sich und lernen sich kennen. Nach nur 2 Jahren wird
der Vater Todkrank. Sie besucht ihm im Krankenhaus und versucht ihm seine letzten
Wünsche so gut wie möglich zu erfüllen. Kurz nach ihrem Geburtstag stirbt der Vater. Sie und
ihre Schwester gehen zur Beerdigung des Vaters, doch die Mutter nicht. Im Text wird
erwähnt, dass die Mutter den Vater nicht liebt, dadurch wird deutlich das sie für den Vater
doch liebe empfand.
Die Geschichte hat viele Merkmale einer Kurzgeschichte. Es tauchen wenige Hauptfiguren
auf: Jeweils das unbekannte Mädchen und der Vater. In der ganzen Geschichte nennt sie ihn
nicht ein einziges Mal "Vater", das Wort taucht nur indirekt im Zusammenhang mit ihrer
Mutter auf. Die Geschichte spielt an verschiedenen Orten. Beispiele dafür sind: In einem
Cafe (Z.7), Im Kino (Z.8), an der Arbeitsstelle des Vaters (Z.11), Im Krankenhaus( Z.22), und zu
guter Letzt bei der Beerdigung des Vaters (Z.30). Die Handlung läuft linear ab. Der Leser weiß
am Anfang der Geschichte nicht worum es sich handelt, erst am Schluss wird klar wer der
fremde Mann ist.
Das Verhältnis der beiden hat sich in den Jahren vom „Fremden“ ins „Vertraute“
umgewandelt. Es entwickelte sich nach der Zeit zwischen ihnen eine Art Vertrautheit, die
nach dem langem Zeitraum wuchs und gerade durch den schweren Schicksalsschlag des
Vaters zunahm.
Ihre Beziehung wächst sehr langsam aber dafür wird die Bindung zwischen ihnen immer
tiefer, denn als sich beide anfangen zu lieben müssen sie dann auch wieder Abschied
voneinander nehmen.
Das Mädchen empfindet auch gerade deshalb so viel für ihren Vater, da sie auch gerade von
der Mutter verlassen worden ist, da sie ja schon in so einem jungen Alter bei „Freunden“ (Z.
1) wohnt.
Der Vater sagte zu Ende des Textes, „das er gerne mit ihr gelebt hätte“ und (Z. 28) gerne
versucht hätte eine Vater für sie zu sein, er hat gedacht, dass es „noch Zeit gebe“ (Z. 29),
doch jetzt „sei es zu spät“(Z. 30).
Diese Sätze geben die Klarheit, dass ihm auch die Tochter ans Herz gewachsen ist und er
diesen Fehlschlag den er in der Vergangenheit gemacht hat, nun bereut. Er habe es nie
geahnt, dass es zu spät sei mit einem wichtigen Menschen aus seinem Leben genügend Zeit
zu verbringen. Der Vater starb dann an ihrem 17. Geburtstag, der Grund ist unbekannt. Ihre
Schwester ging auch zur Beerdigung, doch ihr Mutter nicht (letzter Absatz).
Es ist auch wichtig zu sagen, dass sie noch eine jüngere Schwester hat und auch diese seine
Tochter ist.
Im Weiteren wird noch bekannt gegeben, dass Ihre Mutter nach Worten ihrer Tochter „Ihren
Mann nicht geliebt hat“ (Z.30/ 31) oder auch „mit anderem beschäftigt sei“ (Z. 30/ 31). Aber
darüber kann man auch nichts weiter sagen. Denn man weiß nicht wie es denn tatsächlich
war. Es stellt sich da, dass die Tochter ihre Mutter als einen „herzloses“ oder auch teils
„egoistischen“ Mensch sah.
Mit besonderer Zeitstufe, nämlich Präteritum, wird der ganze Text beschrieben. Teilweise
werden auch manche Sätze in der indirekten Rede geschrieben, wie das Beispiel „er lebe in
Berlin“ (Z. 3) und ob „ich ihn kennen lernen wolle“ (Z. 3 u. 4). Es wird öfters indirekte Rede
verwendet nach Aussagesätzen oder auch Fragesätzen, wie auch am Schluss des Textes
beispielweise „er wolle nur“ (Z. 20). Der Satzbau ist hier nicht ungewöhnlich. Es werden ab
und zu eher kurze Sätze wie „Wir verabredeten uns“ (Z. 6).benutzt aber auch längere Sätze,
wie „Ich wohnte seit einem Jahr nicht mehr bei meiner Mutter und meinen Schwestern,
sondern bei Freunden in Berlin“ (Z.1 u. 2) werden nicht ausgeschlossen. An manchen Stellen
des Textes ähnelt der er einem Monolog zwischen dem Mädchen und ihrem Vater, wie bei
den Abschnitten „sagte mit“ (Z.3) oder „fragte“(Z. 3). Die Adjektive „sagte“, „fragte“ kommen
sehr häufig in der Erzählprosa vor. 6. Die Überschrift „Die Streuselschnecke“ , wurde meiner Meinung nach gewählt , da dies ein
Metapher ist und symbolisieren soll, dass es die „einfachen Dinge“ (Z. 26) im Leben wirklich
sind und so gilt auch das Gebäck als ein Stück des Glücks, dass wir als erstes ja gar nicht
wahrnehmen. Die „Zeit“ (Z. 29) ist auch noch ein Stilmittel, das symbolisieren soll, man solle
sich nie nach der Zeit orientieren, denn diese könne ja womöglich nicht ewig andauern. Es
soll aufmerksam machen, dass man sich für wichtige Dinge viel Zeit nehmen solle.