Die Erfindung des Koordinatensystems
Das Koordinatensystem, wie wir es kennen, wurde von dem französischen Mathematiker René Descartes erfunden bzw. erstmals beschrieben. Er lebte von 1596 n. Chr. bis 1650 n. Chr.. Seine Idee stellte er erstmals in seinem Werk "La Géométrie" im Jahr 1637 vor. Der Name kartesisches Koordinatensystem leitet sich vom lateinischen Namen von Descartes ab: Cartesius.
Die von ihm vorgestellte Idee eines Koordinatensystems besteht darin, jeden Punkt im Raum durch ein Paar von Zahlen (in der Ebene) oder ein Tripel von Zahlen (im dreidimensionalen Raum) darzustellen. Diese Punkte bezeichnete Descartes als so genannte Koordinaten. Sie geben die Position des Punktes in Bezug auf zwei (oder drei) Referenzlinien an, die als Achsen bezeichnet werden.
Die besondere Errungenschaft des Koordinatensystems war die dadurch hergestellte Verbindung zwischen der Geometrie und der Algebra, also der Welt der Zahlen. Mit dieser Innovation wurde es möglich, geometrische Probleme durch Rechnungen zu lösen. Umgekehrt ist es auch möglich, Zahlenprobleme in geometrische Formen zu überführen und geometrisch darzustellen und zu lösen.
War Descartes wirklich der erste, der diese Idee hatte? Eigentlich nein, denn bereits lange vor Descartes gab andere Formen von Koordinatensystemen, zum Beispiel in der antiken griechischen Mathematik. Descartes war aber der erste, der das Konzept formalisierte und in einer Weise zu präsentierte, die den großen Mehrwert der Koordinatensysteme darstellte: Die systematische Verbindung zwischen Algebra und Geometrie.
Im Laufe der Zeit wurden noch weitere Koordinatensysteme entwickelt, die sich vom kartesischen Koordinatensystem unterscheiden, wie beispielsweise das Polarkoordinatensystem, das Zylinderkoordinatensysten, das Kugelkoordinatensystem oder homogene Koordinatensysteme. Diese werden aber nur für Spezialanwendungen genutzt und erweitern beispielsweise zusätzliche Dimensionen, um Transformationen von Objekten besser handhaben zu können. Das kartesische Koordinatensystem mit seinen sich rechtwinklig schneidenden Achsen bleibt nach wie vor das am häufigsten verwendete Korrdinatensystem weltweit.